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Branche 11. Dezember 2020

Corona: Ingenieure blicken skeptisch auf 2021

Ingenieure aller Branchen schätzen nach einer Umfrage des VDI Wissensforums die wirtschaftliche Lage in Zeiten der Corona-Pandemie als schwierig ein.
Die Ingenieure blicken der Zukunft skeptischer entgegen als noch zu Beginn der Corona-Pandemie.
Die Ingenieure blicken der Zukunft skeptischer entgegen als noch zu Beginn der Corona-Pandemie.

Ingenieure aller Branchen schätzen nach einer Umfrage des VDI Wissensforums die wirtschaftliche Lage in Zeiten der Corona-Pandemie als schwierig ein.

Der zweite Lockdown aufgrund der Corona-Pandemie trifft die deutsche Wirtschaft hart, deshalb blicken Ingenieure relativ skeptisch auf das Jahr 2021. Das empfindet über die Hälfte (55 %) aller Teilnehmer der neuen Covid-19-Umfrage des VDI Wissensforums. Bereits im Frühjahr hatte der Düsseldorfer Weiterbilder die Ingenieure aller Branchen gefragt, wie sie die Situation einschätzen. Demnach ist die Lage nicht dramatisch, aber das Stimmungsbild ist weiterhin verhalten - der Ausblick auf 2021 ebenfalls.

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<span >Corona verschlechtert Auftragslage

Ihre Lage bewerten die Umfrageteilnehmer durchwachsen. Mehr als die Hälfte (53 %) gibt an, dass sich die Auftragslage in ihrem Unternehmen merklich verschlechtert hat. 11 % sagen sogar, es sei dramatisch geworden. Demgegenüber stehen 25 % Ingenieure, die sagen, dass die Krise keinerlei Auswirkungen auf ihre Auftragslage gehabt hätte. Nur noch gut ein Fünftel aller Unternehmen konnte Zuwächse an Aufträgen (22 %) nach Aussage der Ingenieure verzeichnen.

<span >Ingenieure sehen Tendenz ins Negative

Während im Frühjahr noch 58 % der Befragten sicher waren, dass Corona mindestens ein Jahr Auswirkungen auf die Ingenieursbranche haben wird, sind es nun nur noch knapp 50 %. Die Tendenz geht jedoch ins Negative: Mehr als ein Viertel (28 %) geht mittlerweile von mindestens zwei Jahren und mehr aus. Dies sind 8 % mehr als noch im Frühjahr. Die Ingenieursbranche blickt der Zukunft demnach skeptischer entgegen als noch zu Beginn der Pandemie.

<span >Digitale Fortbildungen – Brückenfunktion statt echter Liebe

Die Corona-Krise hat nicht nur die Unternehmen zu einem Digitalisierungsschub gezwungen, sondern auch das Fortbildungsangebot. Zahlreiche Kongresse, Tagungen und weitere Fortbildungsangebote haben 2020 in digitaler Form stattgefunden. Dieser Trend wird sich laut Umfrageteilnehmern auch 2021 weiter fortsetzen. 55 % geben an, künftig vermehrt Online-Angebote in Punkto Fort- und Weiterbildung zu nutzen. Eine Liebesbeziehung ist es bislang allerdings noch nicht. Satte 37 % der Ingenieure geben an, dass Online-Veranstaltungen im qualitativen Vergleich zu Präsenz-Veranstaltungen schlechter seien oder schlichtweg gar nicht mit ihnen zu vergleichen (38 %). Nur 22 % erachten die digitalen Produkte als gleichwertig, marginale 3 % finden sie besser.

„Ein alarmierendes Ergebnis für alle Weiterbilder“, so Timo Taubitz, Geschäftsführer der VDI Wissensforum GmbH. „Es muss der Weiterbildungsbranche gelingen, digitale Angebote so aufzubereiten, dass sie qualitativ mit Präsenzveranstaltungen mithalten können. Wir haben wichtige Learnings aus den bereits gelaufenen digitalen Veranstaltungen gezogen und arbeiten mit Hochdruck an der Weiterentwicklung unserer Konzepte. Das Ergebnis zeigt aber darüber hinaus, dass professionelle Präsenz- und Hybridveranstaltungen auch in Zukunft ein unverzichtbarer Baustein im Weiterbildungsmix sein werden.“

<span >Weiterbildung bleibt Schlüssel zur persönlichen Qualifikation

Ob als Präsenz- oder Digitalveranstaltung: Weiterbildung wird auch im kommenden Jahr als wichtiger Schlüssel und Bestandteil der persönlichen Qualifikationen gesehen. So geben knapp 60 % der Ingenieure an, dass das Weiterbildungsbudget in ihren Unternehmen gleichbleiben wird. Eine wichtige Einschätzung, denn rund 50 % sehen bedingt durch die Corona-Auswirkungen eine Lücke bei der Weiterentwicklung von fachlichem Know-how. Immerhin mehr als die Hälfte erwartet hier eine staatliche Förderung bei der Weiterbildung von Fachkräften, um die Auswirkungen der Krise abzumildern.

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