EU setzt Eisengießereien auf Carbon-Leakage-Liste
Zuletzt auf 15 Euro pro Tonne CO2 und zukünftig sogar auf 30 Euro. Die Gießereibranche steht im starken internationalen Wettbewerb und kann die Kosten für Emissionszertifikate weder tragen noch weiterleiten. Im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems (EU-ETS) erhalten Industrieanlagen, bei denen davon ausgegangen wird, dass sie einem erheblichen Risiko der Verlagerung von CO2-Emissionen (Carbon Leakage) ausgesetzt sind, einen höheren Anteil kostenloser Emissionszertifikate, um ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zu schützen. Die Wettbewerbsbelastung bzw. „Handelsintensität“ im internationalen Vergleich für die Gießereibranche nachzuweisen war aber bislang schwierig.
Die unüberschaubare Anzahl an Gussprodukten wurde und wird durch die offiziellen Statistiken von EuroStat (NACE, PRODCOM) nicht hinreichend abgebildet und nur diese offiziellen Statistiken wurden bislang als Nachweis zugelassen. Es bedurfte jahrelanger und intensiver politischer Arbeit des Bundesverbandes der Deutschen Gießerei-Industrie e. V. (BDG) und des europäischen Gießereiverbandes CAEF, mit Unterstützung der BDG-Service GmbH, um Bund, Ländern und EU-Kommission das Problem zu verdeutlichen und auf Lösungen zu dringen.
Mit Erfolg: Am 8. Mai 2018 akzeptierte die EU die BDG- und CAEF-Daten als Nachweis und setzte die Eisengießereien auf die Carbon Leakage-Liste. Zwar sind in Europa gerade einmal 29 (in Deutschland 17) der insgesamt rund 4700 Gießereien „groß genug“, um am Emissionshandel teilzunehmen; für die betroffenen Unternehmen bedeutet dies aber eine erhebliche Entlastung, die allein in den ersten fünf Jahren der vierten Handelsperiode bei etwa 80 Mio. Euro liegen dürfte.
Passend zu diesem Artikel
Der Kongress InCeight Casting C8 findet vom 5. bis 7. März 2025 statt und bietet der Gießereibranche Raum für einen interdisziplinären Wissens- und Interessensaustausch.
Die internationale Fachmesse für Druckguss vom 16. bis 18. Januar 2024 ist mit deutlich mehr als 620 nationalen und internationalen Ausstellern ausgebucht.
Vom 15. bis 19. April 2024 öffnen die internationalen Weltleitmessen für die Draht-, Kabel- und Rohrindustrie, die wire und Tube, wieder ihre Türen.