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Branche

IKB: Weltweite Primäraluminium Produktion bleibt stabil

Die Düsseldorfer IKB Bank schätzt, dass die weltweite Produktion von Primäraluminium im Jahr 2022 stabil bei rund 68 Mio. t. liegen wird.
Die weltweite Primäraluminiumproduktion wird laut IKB im Jahr 2022 stabil bleiben.

Die Düsseldorfer IKB Bank schätzt, dass die weltweite Produktion von Primäraluminium im Jahr 2022 stabil bei rund 68 Mio. t. liegen wird.

Weltweit unterschritt die Primäraluminiumproduktion in den ersten vier Monaten 2022 das Vorjahresniveau um 1 %, nachdem zu Jahresbeginn das Minus noch 4,5 % betragen hatte. Diese Zahlen nennt die Düsseldorfer IKB-Bank in ihrer aktuellen Rohstoffpreis-Information für Juni 2022. Ende Mai dürfte das Vorjahresniveau erreicht sein, sodass die IKB an ihrer Prognose von einem Anstieg der Jahresproduktion um 0,7 % auf 67,8 Mio. t festhält. Hinzu kommen rund 13 Mio. t Recyclingaluminium. Auch China lag noch leicht unter dem Vorjahresniveau, während die Golfregion und das übrige Asien kräftig zulegten.

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Sanktionen belasten Produktionsniveau

In Europa belasten laut IKB die Sanktionen gegenüber russischen Produzenten von Vormaterial und Primäraluminium das Produktionsniveau. In Nordamerika sank die Erzeugung ebenfalls. Der Aluminiumeinsatz in den wichtigsten Abnehmerbereichen werde sich weiter sehr positiv entwickeln. In der Pkw-Produktion erfordere die Wende in Richtung E-Mobility einen vermehrten Aluminiumeinsatz.

Lagerbestände von Primäraluminium sinken

Wie die IKB weiter berichtet, haben sich die Lagerbestände von Primäraluminium an der LME weiter auf knapp 0,46 Mio. t zurückgebildet: An der SHFE reduzierten sich diese leicht auf 286.000 t. In den Lagern der Comex befinden sich dagegen nur 23.000 t. Damit sei die Versorgung im laufenden Jahr deutlich enger geworden. Die LME-Bestände an Recyclinglegierungen machen lediglich 2.160 t aus. Die Vorräte entsprechen dem Gesamtverbrauch (Primär- und Recyclingaluminium) von nur noch 3,5 Tagen. Derzeit baue, so die IKB weiter, vor allem China weitere Kapazitäten für Recyclingaluminium zur langfristigen Versorgungssicherheit auf. Dies sei auch unter Nachhaltigkeitsaspekten sinnvoll. Zudem sollen bis 2027 je Pkw weitere 24 kg Aluminium zusätzlich zu der im Jahr 2021 eingesetzten Menge verwendet werden. Der Lagerabbau bei Primäraluminium werde sich weiter leicht abgeschwächt fortsetzen. Dies begünstige weiterhin feste Preise.

Zahl der Handelskontakte sinkt

Die Primäraluminiumpreise gaben im Verlauf des Mai 2022 nach: Trotz eines steigenden Aluminiumbedarfs mehrten sich die Sorgen in Bezug auf eine Rezession infolge des Krieges zwischen Russland und der Ukraine sowie der gegen Russland verhängten Sanktionen, so die IKB-Experten. Die investive Nachfrage sei daher regelrecht eingebrochen: Die Zahl der Handelskontrakte sank im Verlauf des Mai 2022 um zwei Drittel. Bis Ende Q3 2022 erwartet die IKB eine Preisbewegung für den Primäraluminiumpreis um die Marke von 3.200 US-$/t in einem Band von +700 US-$/t. Sorgen über eine noch knappere Marktversorgung infolge der Sanktionen gegen Rusal könnten zu kurzfristig starken Ausschlägen führen. Die Preisdifferenz zur Notierung von Recyclingaluminium an der LME habe sich zuletzt wieder normalisiert. Im weiteren Jahresverlauf 2022 sieht die Bank tendenziell einen Preisabstand von um bis zu 600 US-$/t.

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