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Branche 23. September 2020

Jubiläum: 50 Jahre Aluminiumwerk Hamburg

Das Aluminiumwerk Hamburg der Trimet Aluminium SE feiert Jubiläum.
Sind stolz auf 50 Jahre Aluminiumwerk Hamburg: Die Werksleiter Jörg Prepeneit von Trimet und Jan Peterlic von Hydro (hinten, von links) und die Betriebsratsvorsitzenden Michael Ecker (Hydro) und Bernd Siemon (Trimet) (vorne, von links).
Sind stolz auf 50 Jahre Aluminiumwerk Hamburg: Die Werksleiter Jörg Prepeneit von Trimet und Jan Peterlic von Hydro (hinten, von links) und die Betriebsratsvorsitzenden Michael Ecker (Hydro) und Bernd Siemon (Trimet) (vorne, von links).

Das Aluminiumwerk Hamburg der Trimet Aluminium SE feiert Jubiläum.

Vor 50 Jahren, am 22. September 1970, erfolgte der erste Spatenstich für die Aluminiumhütte und das benachbarte Walzwerk der Reynolds Metal Company am Hafen in Hamburg Altenwerder. Nach drei Jahren Bauzeit nahm das Werk die Arbeit auf. Das ambitionierte Projekt gab dem Industriestandort Hamburg einen kräftigen Impuls und überstand in den vergangenen Jahren mehrere Krisen.

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In der Aluminiumhütte und im Walzwerk mit angeschlossener Recyclinganlage und Gießerei arbeiten rund 1.100 Menschen. Sie versorgen die Automobilindustrie, Verpackungshersteller und Anlagenbauer jährlich mit rund 150.000 tAluminium. Mit der Anpassung an die Stromversorgung aus regenerativen Energien setzt das Hamburger Aluminiumwerk heute ein Zeichen für die Zukunftsfähigkeit der heimischen Industrieproduktion.

Das US-amerikanische Unternehmen Reynolds Metal Company, damals der weltweit drittgrößte Aluminiumproduzent, errichtete damit einen Standort in einer boomenden Region. Gleichzeitig gingen in Stade ein großes Kraftwerk und eine Tonerdefabrik in Betrieb. Das sicherte die Versorgung mit Strom und Aluminiumoxid, dem wichtigsten Rohstoff für die Aluminiumherstellung. Hinzu kam die gute Infrastruktur in Hamburg mit dem gerade fertig gestellten Elbtunnel.

Aluminiumwerk Hamburg – kurzzeitig stillgelegt und wieder instandgesetzt

Heute betreibt die Trimet Aluminium SE die Aluminiumhütte, die jährlich rund 135.000 t Aluminium produziert. Der größte Teil davon versorgt das von Norsk Hydro betriebene Walzwerk mit angeschlossener Gießerei, wo das Leichtmetall weiterverarbeitet und für die industrielle Fertigung aufbereitet wird. Die Beschäftigten beider Unternehmen sind stolz auf ihr Aluminiumwerk. „Die gemeinsame Geschichte ist eine starke Basis, die wir auch im Arbeitsalltag spüren. Zusammen sorgen wir dafür, diesen Standort zukunftsfähig zu machen“, sagt Hydro-Werkleiter Jan Peterlic.

In der Belegschaft der Trimet ist noch immer die Aufbauarbeit nach der zwischenzeitlichen Stilllegung der Aluminiumhütte lebendig. „Viele Kolleginnen und Kollegen haben vor 13 Jahren mit eigenen Händen die kalten Öfen wieder instandgesetzt und hochgefahren. Da entstand ein besonderes Wir-Gefühl, das prägt uns bis heute“, sagt Trimet-Werksleiter Jörg Prepeneit. Nachdem der Standort bereits in der 1970er Jahren durch die Ölkrise in Schwierigkeiten gekommen und von neuen Gesellschaftern übernommen worden war, geriet zu Anfang des Jahrtausends insbesondere die Aluminiumhütte in die Krise. Steigende Strompreise machten die energieintensive Aluminiumproduktion im internationalen Vergleich immer weniger rentabel. 2005 legten die damaligen Eigner die Hütte still, mehr als 500 Beschäftigte verloren ihre Arbeit. Ende 2006 übernahm das Essener Familienunternehmen Trimet die Aluminiumhütte, holte die Belegschaft zurück und nahm die Elektrolyseöfen wieder in Betrieb.

Investitionen in Modernisierung und Klimaschutz

Seitdem investieren die Betreiber kontinuierlich in die technische Modernisierung der Produktionsanlagen und ihre Ausrichtung auf Ressorcenschonung und Klimaschutz. So baute Hydro 2008 in der Gießerei einen zusätzlichen Recycling-Schmelzofen. Aus Getränkedosen, Nummernschildern, Produktionsresten und anderen Produkten werden hier jährlich bis zu 50.000 t Recyclingaluminium hergestellt. Die Aluminiumhütte unterstützt den Umbau der Energieversorgung auf erneuerbare Energien. In einem Pilotprojekt testet Trimet derzeit ein Verfahren, bei dem die Elekrolyseöfen sich an schwankende Strommengen aus Wind- und Sonnenkraftanlagen anpassen. Die drei Windkraftanlagen auf dem Gelände des Aluminiumwerks sind deshalb auch ein Zeichen, dass in Hamburg Altenwerder die Zukunft des Industriestandorts mitgestaltet wird.

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