Kohleausstieg: Metallverband stellt Studie mit Lösungsansätzen für Ausgleichsmechanismus vor
Die WirtschaftsVereinigung Metalle (WVM) hat ein Gutachten des Energiewirtschaftlichen Institut an der Universität zu Köln (EWI) vorgelegt, das aufzeigt, welche kostensteigernden Effekte mit dem Kohleausstieg zu erwarten sind. Zudem legt das Gutachten dar, wo ein Ausgleichsmechanismus ansetzen könnte.
Das Gutachten mit dem Titel „Erfassung und Ausgleich der Preiseffekte beim Kohleausstieg“ identifiziert drei kostensteigernde Effekte, die durch die Stilllegung von Kohlekraftwerken entstehen: den Anstieg des Börsenstrompreises, die Systemkosten (Netze, Reserven) und eine Änderung des Emissionsfaktors der ETS-Strompreiskompensation.
Der Ausgleichsmechanismus setzt dabei am Börsenstrompreis an. Um dessen Anstieg zu erfassen, hat das EWI drei Methoden zur Quantifizierung des Preiseffekts entwickelt. Diese Quantifizierung ermittelt mit der Strompreisdifferenz die Höhe des Ausgleichs und stellt somit den ersten Schritt für einen Ausgleichsmechanismus dar, wie ihn die WSB-Kommission vorsieht.
Jede Methode wird anhand von drei Kategorien bewertet: Güte, Transparenz und Praktikabilität. In einem zweiten Schritt gelte es dann zu diskutieren, wie bei einem Ausgleichsmechanismus die Abwicklung erfolgen und wie sich der Begünstigtenkreis zusammensetzen sollte, so die WVM. „Das EWI hat drei gut handhabbare Vorschläge erarbeitet, die geeignet sind, die Strompreissteigerungen zu berechnen und somit den ersten Schritt für einen Ausgleichsmechanismus zu leisten. Aus Sicht der WVM erscheint dabei vor allem das sogenannte „Merit-Order-Modell“ zielführend. Es ist treffsicher, transparent und gut durchführbar“, fasst Verbandspräsident Roland Leder die Ergebnisse zusammen. „Wir empfehlen der Politik, diese Modelle in den Beratungen zum Kohleausstiegsgesetz zu berücksichtigen.“
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