Metallbranche sorgt sich um ausreichende Gasversorgung
Krisen, Knappheit, Kosten, Klima – die metallverarbeitende Industrie ist mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert.
Nun kommt die Sorge um eine ausreichende Gasversorgung hinzu. Für seine krisengeschüttelten Branchen fordert der Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) bei der Gasverteilung maximale Solidarität in Lieferketten und Gesellschaft. Er spricht für 5.000 mittelständische Unternehmen mit rund 500.000 Arbeitsplätzen – viele davon produzieren system- und sicherheitsrelevante Produkte.
Appell für solidarischen Handeln bei Gasverteilung
Die Gasversorgung ist ungewiss. Sollte es eng werden, befürchtet der WSM heftige Verteilungskämpfe unter den ungeschützten industriellen Gasverbrauchern und eine weitere Verschärfung der Lage. Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer appelliert an die Vernunft aller Beteiligten: „Wir dürfen uns nicht auseinanderdividieren lassen. Diesen Mangel bewältigen wir nur gemeinsam und solidarisch.“
Produkte aus Stahl und Metall system- und sicherheitsrelevant
Der Verband ruft Politik und Gesellschaft auf, die weitreichende Bedeutung der in den WSM-Branchen hergestellten Produkte zu berücksichtigen. Vietmeyer: „Ein paar Wochen mehr Wartezeit auf einen Pkw sind zu verkraften. Aber bei Teilen für Einsatzfahrzeuge, Rettungshubschrauber und medizinische Geräte kann die Wartezeit Leben kosten.“
Die angepeilte Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen stagniere ebenfalls, wenn die Produktion von Wellen, Lager- und Getriebeteilen für Windräder aufgrund des Gasmangels stehe. „Die Corona-Pandemie hat uns gelehrt: Schon ein fehlendes Teil kann die Herstellung lahmlegen, alle Rädchen greifen ineinander“, bekräftigt Vietmeyer.
Laut dem Statistischen Bundesamt ist die Produktion im zweiten Quartal 2022 im Vorjahresvergleich um 2,7 % gesunken. Im Halbjahresvergleich beträgt der Rückgang 1,5 %.
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