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Metallhandwerk im Abwärtstrend

Die wirtschaftliche Lage im nordrhein-westfälischen Metallhandwerk hat sich im dritten Quartal dieses Jahres merklich verschlechtert. Gerade im mitarbeiterstarken Bereich der feinwerkmechanischen Unternehmen bezeichnet jedes fünfte Unternehmen die aktuelle Lage als nicht einmal mehr ausreichend, fast 35 % gerade noch als ausreichend. Etwas entspannter ist die Beurteilung im Metallbau, wo die Hälfte der Betriebe eine gut bis sehr gute Geschäftslage konstatieren.

Die wirtschaftliche Lage im nordrhein-westfälischen Metallhandwerk hat sich im dritten Quartal dieses Jahres merklich verschlechtert. Gerade im mitarbeiterstarken Bereich der feinwerkmechanischen Unternehmen bezeichnet jedes fünfte Unternehmen die aktuelle Lage als nicht einmal mehr ausreichend, fast 35 % gerade noch als ausreichend. Etwas entspannter ist die Beurteilung im Metallbau, wo die Hälfte der Betriebe eine gut bis sehr gute Geschäftslage konstatieren.

Für die nächsten sechs Monate rechnen gut die Hälfte der Metaller mit einer weiterhin stabilen Entwicklung ihrer Unternehmen. Aber: Knapp 35 % der Metallbauer und fast zwei Drittel der feinwerkmechanischen Unternehmen sind von einer Verschlechterung der eigenen wirtschaftlichen Lage in diesem Jahr überzeugt.  Damit korrespondiert die deutlich gesunkene Investitionsbereitschaft: Gerade einmal jeder vierte Feinwerkmechaniker und nicht einmal jedes zweite Metallbauunternehmen planen in der nahen Zukunft Neuanschaffungen.

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Auch wenn der nicht gedeckte Fachkräftebedarf nach wie vor von knapp 65 % der Unternehmen als eine zentrale Herausforderung genannt wird, treten nunmehr anderen Schwierigkeiten nahezu gleichrangig in den Unternehmerfokus: Fast 63 % der feinwerkmechanischen Unternehmen befürchten einen existenzbedrohenden Auftragsmangel gepaart mit einem ruinösen Preiswettbewerb (55 %). Selbst beim erfolgsverwöhnten Metallbau ist es jedes sechste Unternehmen, das mit einem zu niedrigen Auftragsvolumen bei steigendem Preiskampf (41 %) rechnet.

Zukunftsorientierte Tarifverträge gefordert

„Die Euphorie des Handwerks ist nicht die des Metallhandwerks. Gerade die große Gruppe der feinwerkmechanischen Unternehmen erlebt einen konjunkturellen Rückgang, der zwar nicht mit 2008/2009 vergleichbar ist, jedoch eine klare Trendwende hin zu schwierigen Zeiten signalisiert “, kommentiert Stephan Lohmann, Geschäftsführer des Verbandes, die Ergebnisse der Quartalsumfrage. „Die deutliche Abkühlung im Metallhandwerk geht einher mit unverhältnismäßig hohen Forderungen der IG Metall in den aktuellen Tarifverhandlungen. Wir schließen Tarifverträge für die Zukunft und nicht für die Vergangenheit ab. Dort, wo sich ein Sturm über einem großen Teil unserer Mitglieder zusammenbraut, sind sechs Prozent Lohnsteigerung völlig überzogen, da sie häufig eine Gesamtkostensteigerung von über drei Prozent bedeuten. Unverhältnismäßige Kostensteigerungen passen nicht in Zeiten niedrigerer Auslastung und vermehrten Preisdrucks. Dort, wo wir für eine hohe Qualität in der metallhandwerklichen Ausbildung werben und das mit bis zu 55 zusätzlichen EURO vergüten wollen, blockieren die Gewerkschafter. Wir sind der festen Überzeugung, dass sich Leistung auch in der Ausbildung lohnen sollte. Es vermittelt sich der Eindruck, dass überall, wo wir lösungsorientierte Vorschläge unterbreiten, die Gewerkschaften auf ihren unrealistischen Forderungen beharren.“

Der Fachverband Metall NW vertritt als Arbeitgeberverband in Nordrhein-Westfalen mehr als 3.400 mittelständische Unternehmen des Metallhandwerks. Mit rund 58.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von rund 6,3 Mrd. €, erwirtschaften die Unternehmen für annähernd 150.000 Menschen in NRW den Lebensunterhalt.

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