Schweizer Produktion von Aluminiumhalbzeug eingebrochen
Die Produktion von Aluminiumhalbzeug in der Schweiz ist 2020 deutlich eingebrochen.
Zwar startete die Schweizer Aluminiumhalbzeugindustrie sehr gut in das vergangene Jahr – die Auslastung bewegte sich bei einigen Mitgliedsfirmen des Branchenverbands alu.ch sogar auf Rekordniveau – doch bremste die Pandemie diesen positiven Geschäftsverlauf im Frühjahr jäh aus, sodass auf das Gesamtjahr bezogen die Produktion der Schweizer Walz- und Presswerke gegenüber dem Vorjahr um 17 % auf 189.200 t zurückging.
Alu-Halbzeugproduktion in zweiter Jahreshälfte wieder moderat verbessert
Nach der Sommerpause hatte sich die Auftragssituation insgesamt in den meisten Anwendermärkten für die Schweizer Aluminiumindustrie wieder auf moderat gutem Niveau eingependelt bzw. normalisiert. Auch die erst weichen, und dann zunehmend verschärften Teil-Lockdowns in Europa seit dem letzten Herbst wirkten sich in der gesamten Schweizer Aluminiumindustrie nicht wieder außergewöhnlich negativ auf die Produktionen aus.
Sogar aus dem Maschinenbau waren im letzten Quartal 2020 wieder Auftragseingänge zu verzeichnen, unter anderem für Gesundheitseinrichtungen wie Impfzentren. Anhaltend positiv verlief die konjunkturelle Entwicklung für die Industrie ohnehin in der gesamten Baubranche. Hier kam es schon im Frühjahr für die Schweizer Hersteller und Systemanbieter von Fassaden, Fenstern und Gebäudeteilen aus Aluminium zu keinerlei gravierenden Auslastungsproblemen.
Auch unter den schwierigen Rahmenbedingungen wurden vielerorts neue innovative Produktentwicklungen vorangetrieben. Durch stabile, eigene finanzielle Rücklagen gelang es einigen Mitgliedsfirmen darüber hinaus, auch in diesem schwierigen Jahr die geplanten Investitionsvorhaben zur Stärkung und Erneuerung ihrer Schweizer Produktionsstandorte umzusetzen.
Leichte Branchenerholung gegenüber Vorjahr erwartet
Laut einer Umfrage unter den Vorstandsmitgliedern des alu.ch wird im laufenden Jahr 2021 insgesamt mit einer leichten Erholung der Produktionsauslastung gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Allerdings mit stark volatilen Entwicklungen, in Abhängigkeit von den verschiedenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Trotz der Erholung im Automobilsektor blicken führende Vertreter der Schweizer Aluminiumindustrie skeptisch auf die künftige Entwicklung des für die Branche ebenfalls wichtigen Volumensegments Bau.
Durch die aktuellen Corona-Geschehnisse in ganz Europa und angesichts harter Lockdowns wie in Deutschland seit Mitte letzten Dezember angeordnet, wird im ersten Quartal 2021 vorerst nochmals mit einem deutlichen Rückgang gerechnet. Viele Kunden sind wieder zu Schließungen und Kurzarbeit gezwungen. Die Absatzchancen für die exportorientierte Branche sinken damit wieder und bleiben ungewiss.
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