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Branche

SMS steigt in das Recycling von Lithium-Batterien ein

Neometals und SMS group haben ein Joint Venture für das Recycling von Lithium-Batterien und die Rückgewinnung von Wertstoffen aus Altbatterien gegründet.
Neometals und SMS group kooperieren beim Recycling von Lithium-Batterien. Das Foto zeigt Batteriezellen für E-Autos.

Neometals und SMS group haben ein Joint Venture für das Recycling von Lithium-Batterien und die Rückgewinnung von Wertstoffen aus Altbatterien gegründet.

Das 50/50 Joint Venture für das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien (LiB) und die Kommerzialisierung der gemeinsamen Recyclingtechnologie firmiert unter dem Namen Primobius GmbH. Zurückgewonnen werden sollen Wertstoffe aus Fahrzeugbatterien und aus Akkus für Elektronikgeräte. Der Gründung des Joint Ventures gingen intensive F&E-Aktivitäten voraus. Das zum Patent angemeldete Verfahren wurde kürzlich erfolgreich in einem Pilotversuch getestet.

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Mit Primobius verfolgt die SMS group die Strategie, als Systemlieferant neue Geschäftsmodelle zu entwickeln – unter anderem, um nachhaltige Wertschöpfungsketten zu ermöglichen. SMS group bringt seine Erfahrungen beim Engineering und den Bau der zukünftigen kommerziellen Recyclinganlagen in das Joint Venture ein und wird auch den Betrieb und die Wartung der Anlagen übernehmen. Der australische Projektentwickler Neometals Ltd. aus West Perth steuert sein technisches und kommerzielles Knowhow, einschließlich seiner Recyclingtechnologie bei.

Bau einer Demonstrationsanlage für Batterie-Recycling geplant

Zwischen beiden Unternehmen gab es bereits 2019 eine Absichtserklärung, die nicht nur die Durchführung einer technischen Machbarkeitsstudie beinhaltete, sondern auch den Standort der künftigen Demonstrationsanlage in Europa festlegte. Nach den positiven Bewertungen wurde nun das Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Als nächste Schritte plant das Joint Venture den Bau und die Inbetriebnahme der Demonstrationsanlage in Europa, die technologische Weiterentwicklung des Verfahrens, die Finanzierung (unter anderem über Fördermöglichkeiten für „grüne“ Technologien) sowie den Abschluss von langfristigen Liefer- und Abnahmevereinbarungen. In der Demonstrationsanlage können potenzielle Kunden die aus eigenem oder externem Altbatteriematerial gewonnenen Materialien begutachten.

Herbert Weissenbaeck, Senior Vice President für strategische Projektentwicklung der SMS group, erklärte: „Wir freuen uns darauf, mit unserer metallurgischen Erfahrung und unserem Knowhow im Anlagenbau zu einem schnellen Anlaufen des kommerziellen Betriebs beitragen zu können. Die SMS group sieht in diesem Sektor große Wachstumschancen. Außerdem ist das Timing günstig, mit dieser Technologie schnell Fuß zu fassen und OEMs zu gewinnen, die erkannt haben, welches Potenzial sich durch das Schließen dieser Lücke in der Wertschöpfungskette der Batterieherstellung bietet. Weltweit, aber besonders in Europa, erleben wir ein wachsendes Bewusstsein und entsprechende Maßnahmen zur Förderung nachhaltigen Handelns und neuer Formen der Kreislaufwirtschaft. Daher stehen wir voll und ganz hinter dem Projekt Primobius.“

Batterie-Recycling bedient den Trend zur E-Mobilität

Chris Reed, Geschäftsführer von Neometals, erklärte: „Unsere Strategie zur Kommerzialisierung dieser in Australien von unserem Technikteam in Perth entwickelten Recyclingtechnologie ist gezielt auf die Bedürfnisse der europäischen Hersteller von Lithium-Batterien und dem europäischen Elektrofahrzeugsektor ausgelegt. Der Markteintritt von Primobius trifft hierbei auf ein unterstützendes Umfeld gesetzlicher Rahmenbedingungen, wie etwa die Förderung der Elektromobilität zur Senkung des CO2-Ausstoßes des Verkehrs, die damit verbundene Sicherstellung der Lieferketten für die Herstellung der hierfür benötigten Batterien und die Förderung von Kreislaufwirtschaften im Allgemeinen. Unsere Recyclinglösung bedient diese Trends, indem sie nachhaltiges Recycling von Batterien und ethisch verantwortungsvoll gewonnene Materialien für eine CO2-ärmere Batterieherstellung ermöglicht. Sie trägt damit insgesamt zu mehr Nachhaltigkeit der Lieferketten für die Herstellung von Lithium-Batterien bei.“

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