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Branche 1. Februar 2024

Aluminiumbranche blickt mit Sorgen auf 2024

International Aluminium Journal befragte wichtige Branchenvertreter der Aluminiumindustrie zu ihrer Einschätzung der konjunkturellen Lage.

Die Redaktion hörte sich in der Aluminiumbranche um und wollte wissen, wie die Branchenvertreter die Geschäftsaussichten 2024 einschätzen, wie ihre konjunkturellen Erwartungen sind und wie sie die Entwicklungen der Märkte und der Aluminiumindustrie beurteilen.
Die Redaktion hörte sich in der Aluminiumbranche um und wollte wissen, wie die Branchenvertreter die Geschäftsaussichten 2024 einschätzen, wie ihre konjunkturellen Erwartungen sind und wie sie die Entwicklungen der Märkte und der Aluminiumindustrie beurteilen.

Die deutsche Aluminiumkonjunktur zeigte sich im Jahr 2023in einer wenig guten Verfassung. Bei den Primäraluminiumhüttensank das Produktionsvolumen um knapp die Hälfte, im weiterverarbeitenden Halbzeug-Bereich lag das Minus fast durchweg im zweistelligen Prozentbereich.

In ihrer traditionellen Konjunktur-Umfrage hat die Redaktion des International Aluminium Journal wichtige Branchenvertreter über die Aussichten und konjunkturellen Perspektiven der Branche befragt. Die Redaktion wollte wissen, wie sie die Geschäftsaussichten 2024 einschätzen, wie ihre konjunkturellen Erwartungen sind und wie sie die Entwicklungen der Märkte und der Aluminiumindustrie beurteilen. Nach den von Krisen geprägten vergangenen Jahren schauen die meisten Verbände mit Sorge auf 2024 und beurteilen die aktuelle Lage schlechter als vor einem Jahr. Hauptgründe: die hohen Energiepreise, die schwache Weltwirtschaft und die geopolitische Verunsicherung. 

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Kaum Dynamik

Marius Baader, Geschäftsführer Aluminium Deutschland

Der Ausblick auf das Jahr 2024 kommt leider nicht ohne den Blick in den Rückspiegel aus. 2023 war ein Jahr voller nicht aufhören wollender Krisen und Konflikte in der Welt. Die vergangenen 12 Monate waren für die deutsche Aluminiumindustrie dramatisch. Die Energiepreise, die ewige Debatte um einen Industriestrompreis und das enttäuschende Ende dieser Diskussion haben den Unternehmen auf breiter Front zugesetzt. Wenn Wirtschaftsminister Robert Habeck über die gesunkenen CO2-Emissionen im Jahr 2023 berichtet, sollte er bedenken, dass das kein Anlass ist, die Sektkorken knallen zu lassen. Vielmehr liegt der Grund dafür in der handfesten Krise, in der sich vor allem die energieintensive Industrie befindet.

Mit der Schließung einer der vier deutschen Hütten hat Deutschland einen Teil seiner strategischen Unabhängigkeit verloren. Die Position als Spitzenreiter unter den Primäraluminiumproduzenten in der Europäischen Union haben wir abgegeben. Wir müssen dringend eine Lösung finden, die eine wettbewerbsfähige Produktion am Standort Deutschland ermöglicht.

Die Aluminiumindustrie ist nicht allein. Die Industrieproduktion in Deutschland hat auf breiter Front verloren. Die Entwicklung unserer Industrie ist daran eng geknüpft, ist es doch das Aggregat unserer Kundenindustrien.

Der Blick nach vorne fällt dementsprechend wenig dynamisch aus. Die Bauindustrie hängt stark an der Zinsentwicklung und eine Zinswende ist derzeit noch nicht zu erkennen. Die Automobilindustrie hat zwar gegenüber einem schwachen Vorjahr zugelegt, aber die Bäume wachsen nicht in den Himmel. Kurz gesagt: Der konjunkturelle Schub wird auch 2024 bestenfalls mäßig ausfallen.

Konjunktur ist das eine. Mit dem eher rezessiven Umfeld müssen wir umgehen. Die Rahmenbedingungen allerdings bestimmen den langfristigen Trend. Wir brauchen eine Debatte über die Schwerpunkte der deutschen Wirtschaftspolitik.

Das Geschäftsmodell der Bundesrepublik ist in Gefahr. Wir waren wirtschaftlich so erfolgreich, weil wir eine starke industrielle Basis in diesem Land haben. Weil Facharbeiterinnen und Facharbeiter mit ihrem Können und ihrem Fleiß Jobs haben, die faire Löhne zahlen und ein selbstbestimmtes Leben frei von staatlichen Transfers ermöglichen. Die Solidarität mit den Schwächeren ist eine Säule dieser Ordnung. Aber ohne die Stärke der Industrie und ihrer Arbeitsplätze ist das System wackelig.

Wir werden auch im Jahr 2024 nicht aufhören, an die wirtschafts- und auch sozialpolitische Vernunft und Verantwortung zu appellieren. Wir werden weiter darauf drängen, die Aluminium-Wertschöpfungskette in Deutschland zu erhalten. Die damit einhergehende Resilienz zu betonen. Denn wir glauben weiter fest an die Industrie, den Werkstoff und seine Schlüsselrolle für die Transformation. Und vielleicht wird im Laufe des Jahres die Büste Ludwig Erhards wieder im Wirtschaftsministerium aufgestellt.

In diesem Jahr steht zudem die Europawahl vor der Tür. Klar ist: Wir brauchen ein starkes und geeintes Europa, das sich im globalen Wettbewerb insbesondere mit den USA und China behauptet und dabei stimuliert und nicht stranguliert. Überladene Regulierung und Bürokratie belasten die Unternehmen – gerade den Mittelstand – enorm. Auch dürfen sich sicherlich gut gemeinte Initiativen nicht durch Webfehler zu Wettbewerbsnachteilen umkehren. Ein Beispiel hierfür ist der CO2-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM). Klar ist nämlich auch: Ambitionierter Klimaschutz funktioniert nur mit einer starken Industrie, die dazu in der Lage ist, in die Dekarbonisierung zu investieren und die Transformation zu gestalten. Die Aluminiumindustrie bekennt sich weiterhin zu den Zielen des Green Deals. Umgekehrt gilt weiterhin: Ohne Aluminium kein Green Deal!

Gussproduktion bleibt im Minus

Max Schumacher, Hauptgeschäftsführer BDG Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie

Die Produktion deutscher Aluminiumgießereien betrug im Jahr 2023 rund 730.000 t und lag damit gut 4 Prozent über dem Vorjahr.  Damit liegt man nach wie vor über 15 Prozent unter dem Jahr 2019. Dämpfend wirkt sich nicht zuletzt die im historischen Vergleich geringe Fahrzeugbauproduktion aus. Bei den deutschen Gießereien ist die Stimmungslage im Winter 2023/24 bitterkalt. Das Gießerei-Geschäftsklima des Ifo-Institutes liegt im Dezember bei minus 51,0 Punkten. Verkehren die Erwartungen für die kommenden sechs Monate bereits seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine konstant im Minus, haben diese in der zweiten Jahreshälfte mehrfach den historischen Negativrekord unterboten. Der jüngste Einbruch des Geschäftsklimas ist derweil überwiegend auf den Absturz der aktuellen Lagebeurteilung zurückzuführen. Um signifikante 21,5 Saldenpunkte verschlechtert sich die Lage zum Jahreswechsel. Hierdurch liegt der neue Saldo bei -52,3 Punkten. Zum Vergleich: im Dezember des Vorjahres betrug der Saldo noch +31,2 Punkte. Beschrieben damals rund 40% der deutschen Gießereien die Geschäftslage als „gut“ sind es heute nur noch 6%.

Die Unsicherheiten rund um die Energiekosten und Haushaltskrise der Bundesregierung sind allgegenwärtig. Sicher scheint derweil einzig, dass die Unsicherheiten und Risiken im Jahr 2024 nicht abnehmen. Neben geopolitischen Konflikten und ökonomischen Risiken, wie etwa einer schwachen gesamtwirtschaftlichen Nachfrage oder Spannungen auf den Finanz- und Energiemärkten, dürften hinsichtlich der steigenden Zinsquote und der haushaltspolitischen Probleme auch die Staatsausgaben weitgehend restriktiver gehandhabt werden. Entscheidend für den Verlauf des Jahres 2024 wird sein, wann aus den Kundenbranchen die ersten Impulse kommen. Allgemein wird davon ausgegangen, dass einem verhaltenem Jahresstart eine Erholung im zweiten Halbjahr folgt. Für die deutsche Gussproduktion bedeutet dies unter Vorbehalt eine Produktionsprognose von minus 5 Prozent.

Einen Schwerpunkt der Verbandsaktivitäten im Jahr 2023 stellten die Bemühungen für die Einführung eines Brückenstrompreises dar. Nachdem sich die Regierung im Spätherbst schon nur auf einen in weiten Teilen enttäuschenden Fahrplan einigen konnte, wurde dieser nur wenige Tage später durch die Haushaltskrise für die Gießerei-Industrie fast vollständig wertlos. Die Realität der deutschen Gießereien im Jahr 2024 wird im Zuge dieser Entwicklungen voraussichtlich von weiter steigenden Stromkosten geprägt sein. BDG-Hauptgeschäftsführer Max Schumacher sagt dazu: „Der Verband sieht weiterhin seine Aufgabe darin diesen existenziellen Wettbewerbsnachteil zu entschärfen. Dabei gilt es nicht zuletzt der gesamten Bundesregierung eine wirtschafts- und klimapolitische Strategie abzuverlangen, welche die eklatanten Nachteile des Wirtschaftsstandorts Deutschland adressieren. Der Verband wird mit Nachdruck einen ambitionierten und umsetzbaren Transformationspfad aufzeigen. Die Wirtschaftspolitik muss sich nun endlich den Realitäten des energieintensiven Mittelstandes stellen und die hierfür notwendigen Rahmenbedingungen schaffen.“

Beschichtetes Aluminium im Bau – Ein Ausblick

Thomas Knoll, Vorstandsvorsitzender der GSB International

Die aktuelle wirtschaftliche Situation in der Aluminiumindustrie ist von mannigfaltigen Unsicherheiten geprägt. Um diese Situation etwas besser deuten zu können, lohnt es sich, einen Blick auf die verarbeitenden Industrien zu werfen. An dieser Stelle können wir einen Einblick in die Bauindustrie geben.

Wir, die GSB als Gütegemeinschaft für die Stückbeschichtung von Aluminium und Stahl, sichern mit unseren Mitgliedern die Qualität von beschichteten Oberflächen für die Architekturkomponenten für den Außenbereich mit der Zielsetzung, einen bestmöglichen Werterhalt für die Eigentümer der Objekte sicherzustellen. Resultierend aus einer engen Zusammenarbeit im Partnernetzwerk und mit namhaften Verbänden haben wir als Qualitätsorganisation einen sehr breiten und tiefen Einblick sowohl in die Beschichtungs- als auch die Bauindustrie incl. derer Zulieferer.

Konjunkturell bedingt sind in der Beschichtungsbranche grundsätzlich ähnliche Auslastungsprobleme wie in der Industrie heute auf breiter Front zu beobachten. Für unsere Branche besonders relevant sind die Auslastungsprobleme bei den Herstellern von Profilen und Blechen für den Baubereich. Nach wie vor sind die extrem hohen Energiepreise für die Betriebe eine große Herausforderung, was die aktuelle Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich keinesfalls fördert. Hinzu kommen der noch immer anhaltende Fachkräftemangel sowie die stark gestiegenen Lohnkosten als weitere erschwerende Komponenten. Hier trifft ein knappes Angebot an qualifiziertem Fachpersonal auf eine große Nachfrage. Die Aus- und Weiterbildung neuer Mitarbeiter und die Qualifizierung der bestehenden Belegschaft nimmt inzwischen eine Schlüsselrolle ein.

Doch wie verhält es sich nun mit der Bauindustrie, für die unsere Mitglieder ihre Leistungen anbieten? Wie ist es um die Baugenehmigungen und die generelle Stimmung am Markt bestellt? Die Bauindustrie befindet sich gegenwärtig in einer diffizilen Situation.  Wirft man einen Blick auf die aktuellen Baugenehmigungen, so lassen sich für viele europäische Länder deutliche Rückgänge verzeichnen. Doch das ist nur die Spitze des Eisberges, denn zusätzlich werden viele genehmigte Projekte gestoppt. Hohe Baukosten, unattraktive Finanzierungen, teils zu große bürokratische Hürden und nicht zu vergessen die geopolitischen Unsicherheiten werden zusammen oder einzeln als Gründe angeführt, warum sich gegen das Bauen entschieden wird. Das schlägt sich in Folge in der Auftragslage und auch in den Büchern der Beschichtungsbetriebe nieder. Wenn weniger gebaut wird, muss auch weniger beschichtet werden.

Bei dem Stichwort „hohe Kosten“ – genauer gesagt hohe Energie- und Lohnkosten – kann direkt geblieben und die Brücke von der Beschichtungsindustrie zur deutschen Aluminiumindustrie gespannt werden. Auch sie bleibt davor nicht gefeit. So wundert es nicht, dass inzwischen viele in Deutschland verbaute Profile nicht mehr aus deutschen Presswerken kommen. Die hohen Kosten machen es der deutschen Aluminiumindustrie schwer, international wettbewerbsfähig zu bleiben. Werksschließungen und Abwanderungstendenzen können das Resultat sein.

Am Ende des Tages lässt sich das kommende Jahr für den Bausektor der Aluminiumindustrie und die damit zusammenhängende Oberflächenveredelungsbranche vorsichtig formuliert als nicht besonders vielversprechend beschreiben. Abzuwarten bleibt, welche Auswirkungen mögliche Zinsveränderungen der Europäischen Zentralbank EZB auf die bisher abgeschwächte, aber nicht überwundene Inflation haben werden und wie es sich mit den geopolitischen Unsicherheiten verhalten wird. Jedenfalls kann 2024 nicht als Wachstumsjahr für die Baubranche gesehen werden. Vielmehr ist zu hoffen, dass zumindest in 2025 eine Trendumkehr einsetzt und wir uns wieder in einem soliden wirtschaftlichen Umfeld betätigen können.

Schweiz: Gute Stimmung trotz großer Herausforderungen

Roland Hörzer, Präsident alu.ch, Aluminiumverband der Schweiz

Im Bauwesen ist man dank der im Sommer einsetzenden kontinuierlichen Erhöhung der Anfragen für neue Bauvorhaben in der Schweiz zuversichtlich, dass im 2024 mit einer Umsatzerhöhung zu rechnen ist. Die Auslastung der Unternehmen ist gut bis sehr gut. Da die Zinsvorschau eher auf stabil bis sinkend tendiert, herrscht eine gesunde Nachfrage zu stabilen Preisen. Im Industriebereich, bei der Luftfahrt und in der Rüstung gehen wir von einer weiter anziehend guten Stimmung aus. Im Maschinenbau, der Halbleitertechnik und der Medizinaltechnik rechnen wir mit einer eher abwartenden Haltung. Es zeigt sich aktuell auch eine Angst im Markt, dass es zu wenig Kapazitäten geben wird, wenn die Wirtschaft wieder merklich anzieht, weil Investitionen in Maschine und Mensch verhalten sind. Dies führt teils zu einer skurrilen Situation: der Kunde vergibt weniger Aufträge, erkundet sich aber immer wieder nach potenziellen Kapazitäten. Das könnte darauf hindeuten, dass in Zukunft Hochkonjunktur und Krise noch näher beieinander liegen werden.

Eine große Herausforderung wird auch in diesem Jahr der anhaltende Fachkräftemangel sein. Dazu kommen die Auswirkungen der interventionistischen Politik der groen Wirtschaftsblöcke USA, China und EU. Europa, vor allem Deutschland, ist gezwungen mit den USA und China im Subventionswettbewerb gleichzuziehen, da ansonsten Unternehmen aufgrund der Standortnachteile abwandern. Ein kleines Land wie die Schweiz hat nur begrenzte Möglichkeiten in diesem Subventionswettkampf mitzumischen. Diese Interventionspolitik, die anhaltende Inflation, erhöhte Energiekosten und ein sich veränderndes regulatorisches Umfeld verunsichern viele Unternehmen, was zu vorsichtigen und konservativen Entscheidungen sowie einer erhöhten Planungskomplexität für die kommenden Jahre führt. Nichtsdestotrotz fördern anhaltende Trends wie der Leichtbau in der Elektromobilität, die wachsende Nachfrage nach nachhaltigen Verpackungslösungen und andere aufkommende Technologien rund um Clean Tech und erneuerbare Energien die langfristige Nachfrage nach Aluminium.

Hohe Energiekosten belasten Oberflächenbranche

Friedhelm U. Scholten, Vorsitzender des Verbands für die Oberflächenveredelung von Aluminium e. V. (VOA)

Die hohen Energiekosten, der extreme Mangel an Fach- und Arbeitskräften, die überbordende Bürokratie oder die schwache globale Nachfrage: Es gibt viele Faktoren, die die heimische Wirtschaft derzeit stark belasten – bis hin zu einer drohenden Rezession. So erwartet das Institut der deutschen Wirtschaft für 2024 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung in der Bundesrepublik von voraussichtlich 0,5 Prozent. Die Oberflächenveredelungsindustrie als Teil der Wirtschaft sieht sich mit multidimensionalen Herausforderungen konfrontiert, die es gemeinsam zu bewältigen gilt.

Die regelmäßig unter den Mitgliedsunternehmen des VOA erhobenen Umfragen zur wirtschaftlichen Situation ermöglichen einen Blick auf die „Befindlichkeit“ der Branche: die schleichende Abwärtsbewegung der Konjunktur prägt die Stimmung und dämpft die Prognosen für 2024. Die Kapazitätsauslastung der befragten Unternehmen liegt nach der aktuellen Umfrage bei 75 Prozent, im Mittelwert nahm sie um 29 Prozent ab. Sie sank damit zum vierten Mal in Folge. Auch bei den eingegangenen Aufträgen in diesem Jahr bemerkten 84 Prozent einen Rückgang um durchschnittlich 23 Prozent. Die Energiekrise stellt mit 63 Prozent aktuell den Hauptgrund für die eingeschränkte Produktion der VOA-Mitglieder dar. Insbesondere die hohen Kosten für Gas und Strom belasten die Oberflächenveredelungsbranche. Die gestiegenen Energiepreise wirken sich bei 63 Prozent erheblich und bei 11 Prozent existenzbedrohend aus. Darüber hinaus hören wir von unseren Mitgliedunternehmen, dass viele Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt werden müssen und die Produktionslinien stillstehen – dies vor allem im Bau- und Maschinenbaubereich.

Angesichts der gedämpften Stimmung ist die Politik dringend gefordert, wirtschafts-politische Maßnahmen zu ergreifen und so den Negativtrend zu stoppen. Um die Sicherheit des Wirtschaftsstandorts Deutschland und die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten, braucht es vor allem eine sichere und bezahlbare Energieversorgung. Der Wunsch nach dem Ausbau von erneuerbaren Energien, auch initiiert durch die Industrie selbst, erfährt ein jähes Ende, sobald man den Dschungel der bürokratischen Hürden betritt. Dies durfte auch der VOA erfahren, als er begann sich mit dem Bau eines Windparks zu beschäftigen und dieses Vorhaben nach zahlreichen Gesprächen mit unterschiedlichen Akteuren in dem Bereich vertagen musste.

Der VOA pflegt vielfältige Beziehungen zu Verbänden, Universitäten, Forschungs- und Prüfinstituten sowie zu politischen Akteuren auf Landes- und Bundesebene, um die Interessen seiner Mitgliedsunternehmen zu verdeutlichen – transparent und nachvollziehbar. Gleichzeitig behält der Verband als Mitglied im Dachverband European Association for Surface Treatment on Aluminium (ESTAL) europäische Entwicklungen im Blick und vertritt die deutsche Oberflächenveredelungsbranche international als Generallizenznehmer der weltweit gültigen Qualitätszeichen QUALANOD und QUALICOAT. Parallel dazu setzt sich der VOA aktiv für die qualifizierte Aus-, Fort- und Weiterbildung ein; dies mit dem Ziel, die Qualität der Oberflächenveredelung gemeinsam im Netzwerk mit den Mitgliedsunternehmen weiterzuentwickeln und zukunftssicheres Arbeiten zu gewährleisten.

Effizienz und Nachhaltigkeit stehen im Fokus der Oberflächenveredelungsindustrie – einer Branche mit Zukunft, denn der nachhaltige Werkstoff Aluminium besitzt ein hohes Recyclingpotenzial bei gleichzeitig geringem Energieaufwand. Ein guter Grund, um trotz der aktuell herrschenden Herausforderungen mit einer optimistischen Einstellung ins neue Jahr zu gehen. Richten wir unseren Fokus auf die Dinge, die wir selbst beeinflussen können. Der VOA und seine Mitgliedsunternehmen gehen mit Entschlossenheit und Willensstärke gemeinsam ihren Weg.

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