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Branche 7. November 2023

Deutsche Aluminiumproduktion sinkt weiter deutlich

Die Aluminiumproduktion in Deutschland hat im dritten Quartal erneut einen starken Rückgang verzeichnet. Das meldet der Verband Aluminium Deutschland (AD).

Die Aluminium-Konjunktur schwächelt. AD-Präsident Rob van Gils sieht aktuell kein Licht am Ende des Tunnels.
Die Aluminium-Konjunktur schwächelt. AD-Präsident Rob van Gils sieht aktuell kein Licht am Ende des Tunnels.

Die Aluminiumproduktion in Deutschland hat im dritten Quartal erneut einen starken Rückgang verzeichnet. Das meldet der Verband Aluminium Deutschland (AD).

Bei den Primäraluminiumhütten sank das Produktionsvolumen um knapp die Hälfte, im weiterverarbeitenden Halbzeug-Bereich lag das Minus im oberen einstelligen Prozentbereich. 

Die Herstellung von Rohaluminium ging im dritten Quartal um 8 % auf rund 774.000 t zurück. Nach den ersten drei Quartalen liegt der Output bei gut 2,3 Mio. t (-11 %). Dabei sank die Herstellung von Primäraluminium im Zeitraum von Januar bis September um 48 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum – die Hütten produzierten rund 147.000 t. Vor der Energiekrise waren es im Vergleichszeitraum noch 391.000 t (Q1-Q3 2021). 

Zweistelliger Rückgang bei Strangpressprodukten

Die Weiterverarbeitung zu Aluminiumhalbzeug verzeichnete mit knapp 607.000 Tonnen im dritten Quartal ebenfalls ein deutliches Minus (-8 Prozent). Dabei lag der Rückgang bei den Herstellern von Strangpresserzeugnissen im zweistelligen Bereich (-17 Prozent), während die Produktion von Walzprodukten vergleichsweise moderat sank (-6 Prozent). In den ersten drei Quartalen dieses Jahres wurden insgesamt 1,8 Mio. Tonnen Halbzeuge in Deutschland hergestellt (-10 Prozent).   

Energiepreise bleiben Thema Nummer eins

 „Es macht mich nachdenklich, wenn drei Viertel unserer Industrie die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland derzeit als gering oder sehr gering einschätzen – das besagt die Umfrage, die wir regelmäßig im Verband durchführen“, äußerte sich AD-Präsident Rob von Gils besorgt. „Für die überwiegende Mehrheit blieben die Energiepreise das wichtigste Thema. Viele erwarten zudem für die Wintermonate eine weitere Anspannung auf den Energiemärkten. Momentan sehen wir kein Licht am Ende des Tunnels.“ Aktuell treffe der konjunkturelle Gegenwind die Branche mit voller Härte – zusätzlich zu den hohen Energiepreisen. Als Grundstoffindustrie liefere die Aluminiumindustrie in viele Wirtschaftsbereiche. Insbesondere in der Baubranche seien die Aufträge buchstäblich eingebrochen. Aber auch im so wichtigen Automotive-Sektor sei die Nachfrage schwach.

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