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Branche 27. Juni 2022

SMS verzeichnet höchsten Auftragseingang seit zehn Jahren

Die SMS Group hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ihren Auftragseingang um 86 % nahezu verdoppelt.
Unter dem Motto turning metals green entwickelt und liefert SMS Umwelt- und Recyclingtechnologien, zum Beispiel zum Recycling von Lithium-Ionen-Batterien.
Unter dem Motto turning metals green entwickelt und liefert SMS Umwelt- und Recyclingtechnologien, zum Beispiel zum Recycling von Lithium-Ionen-Batterien.

Die SMS Group hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ihren Auftragseingang um 86 % nahezu verdoppelt.

Mit 3,5 Mrd. EUR erzielte der Anlagenbauer damit den höchsten Wert der vergangenen zehn Jahre.

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Ursächlich hierfür waren Aufholeffekte nach dem Corona-bedingten Einbruch im vergangenen Geschäftsjahr, aber auch die steigende Nachfrage nach Dekarbonisierungs- und Recyclingtechnologien. Der Auftragsbestand erhöhte sich deutlich auf fast 4 Mrd. EUR. Da die Abnahmen einiger Projekte während der Pandemie verschoben wurden, lag der Umsatz zum Jahresabschluss mit 2,6 Mrd. EUR um 6,8 % unter dem Vorjahreswert.

Das Ergebnis vor Steuern beträgt 87 Mio. EUR (2020: -120 Mio. EUR). Nach der Pandemie ist SMS damit wieder zu einem profitablen Wachstum zurückgekehrt. Durch die Verlängerung des Zukunftstarifvertrags und sozialverträglichen Personalabbau konnten die Personalkosten in Deutschland dauerhaft um 75 Mio. EUR gesenkt werden. Der Free Cash Flow verbesserte sich deutlich auf 145 Mio. EUR, die Nettoliquidität stieg auf 978 Mio. EUR. Auch die Investitionen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr auf 151 Mio. EUR. Weitere Details bietet der SMS Geschäftsbericht.

Technologiepartner für die Dekarbonisierung der Stahlindustrie

Mit dem vollständigen Erwerb des Hochofenspezialisten Paul Wurth im April 2021 hat SMS seine Position als Technologiepartner und Komplettanbieter für die Stahlindustrie gestärkt. Burkhard Dahmen, CEO der SMS Group, dazu: „Nahezu alle Industrieländer haben sich ehrgeizige Klimaziele gesetzt und Strategien für die Transformation ihrer Stahlindustrien beschlossen. Heute produzieren integrierte Stahlwerke jährlich rund 1,3 Mrd. t Rohstahl auf der konventionellen Route und sind dabei für 90 % der CO2-Emissionen der Stahlindustrie verantwortlich. Diese Produktionskapazitäten müssen in den kommenden Jahrzehnten transformiert werden. Als Systemlieferant sind wir in der Lage, unsere Kunden in jeder Situation umfassend zu begleiten.“

<em>Nächstes Jahr eröffnet SMS seine neue Firmenzentrale in Mönchengladbach.
<em>Nächstes Jahr eröffnet SMS seine neue Firmenzentrale in Mönchengladbach.

Umwelt- und Recyclingtechnologien als starke Wachstumsfelder

Unter dem Motto turning metals green liefert SMS nicht nur Lösungen für die Stahlindustrie, sondern entwickelt auch Technologien zur Wieder­verwertung von praktisch allen Metallen.

Mit dem Kupferproduzenten Aurubis wurde im November vergangenen Jahres eine langfristige, strategische Partnerschaft zur Entwicklung und zum Bau mehrerer modularer Recyclinganlagen in EURpa und Nordamerika vereinbart. Mit diesen hochmodernen Anlagen zum Multi-Metall-Recycling werden aus Elektroschrotten wertvolle Metalle wie Kupfer, Nickel, Zinn, Zink, Platin und verschiedene Edelmetalle wiedergewonnen und in den Wertschöpfungskreislauf zurückgeführt.

Mit der Tochtergesellschaft Hertwich Engineering bietet SMS Recyclingtechnologie für die Aluminiumindustrie an.

Die Primobius-Technologie zum Recycling von Lithium-Ionen-Batterien verzeichnet erste Markterfolge. Nachdem die Demonstrationsanlage in Hilchenbach im Frühjahr 2022 in den kommerziellen Betrieb überführt wurde, hat sich Mercedes-Benz als einer der ersten Kunden für den Einsatz dieser Technologie entschieden. Primobius wird die erste industrielle Anlage in Deutschland am Standort Kuppenheim in Baden-Württemberg bauen.

Leistungsbasierte Bezahlmodelle im Service-Geschäft nehmen zu

SMS Group setzt konsequent auf den Ausbau des Service-Geschäfts. Die drei Kompetenzfelder Elektrik und Automation, Digitalisierung sowie Technischer Service bieten dafür integrierte Lösungen, die zunehmend auch leistungsbasiert bezahlt werden können.

Katja Windt, CDO der SMS Group: „Viele Kunden wollen sich stärker auf ihre Kernprozesse konzentrieren und zum Beispiel die Instandhaltung durch Partner durchführen lassen. Dabei geht es primär um Leistungs­indikatoren wie Effizienz und Nachhaltigkeit. Wir haben uns bei SMS so aufgestellt, dass wir die Anlagen unserer Kunden im gesamten Lebens­zyklus verlässlich aus einer Hand betreuen können: die Konstruktion der Anlage, die Inbetriebnahme und auch den jahrzehntelangen Betrieb inklusive aller Upgrades und Modernisierungen.“

Positiver Ausblick

Für die kommenden Jahren erwartet SMS eine beständige und deutliche Zunahme beim Auftragseingang und Ergebnis. Für das laufende Jahr wird trotz des Kriegs Russlands gegen die Ukraine mit einem Auftragseingang auf Vorjahresniveau gerechnet.

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