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Guss 9. November 2023

Euroguss 2024 als Spiegel der Druckgussbranche

Die Euroguss 2024 ist als führende Leitmesse die ideale Plattform für den fachlichen Austausch innerhalb der Druckgussbranche.

Die Euroguss 2024 wird vom 16. bis 18. Januar 2024 auf dem Nürnberger Messegelände veranstaltet.
Die Euroguss 2024 wird vom 16. bis 18. Januar 2024 auf dem Nürnberger Messegelände veranstaltet.

Mit rund 600 Ausstellern ist die Messe Mitte Januar 2024 ausgebucht. Vom Maschinenhersteller bis hin zum Druckgießer und deren Zulieferer versammeln sich alle wichtigen Akteure in Nürnberg, um über Entwicklungen in der Branche, Technologie, Wirtschaft und Politik und zu diskutieren und drängende Fragen zu beantworten. Der Ticketshop für Besucher ist jetzt geöffnet. Christopher Boss, Executive Director der Euroguss, gibt einen Einblick in die Vorbereitungen.

Herr Boss, wie ist die Stimmung bei und um die Euroguss?

Christopher Boss: Trotz der aktuellen Lage in der Druckgussbranche – Stichwort Transformation im Bereich des Antriebsstrangs oder weiterhin hohe Energiekosten – zeigt sich die Branche dynamisch und innovationsfreudig. Das große Thema Megacasting revolutioniert den Karosseriebau in der Automobilbranche und verschafft dem Druckguss Aufmerksamkeit auch außerhalb der traditionellen Bubble.

Diese Chancen, aber auch dessen Herausforderungen müssen dringend besprochen werden. Nicht nur in geschlossenen Kreisen, sondern übergreifend und entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Leichtmetallgusses und vor allem auch mit den Kunden. Die Euroguss ist und bleibt der ideale Treffpunkt dafür. Die Branche fiebert dem Termin im Januar 2024 ungeduldig entgegen.

Wer wird bei der Euroguss 2024 vertreten sein?

Christopher Boss: Klassisch bilden die Druckgießereien weiterhin die Basis unserer Aussteller. Dazu kommen deren Zulieferer entlang der gesamten Peripherie, egal ob Maschinenhersteller, Formenbauer, Legierungsanbieter, Gussteilbearbeiter oder Softwareanbieter. Es sind alle weltweit führenden Hersteller auf der Messe vertreten. Für die Fachmesse im Januar 2024 sind alle vier Messehallen komplett ausgebucht. Mehr als 60 Prozent der rund 600 Aussteller sind international und kommen aus 33 Ländern, allen voran aus Europa und insbesondere aus Italien, der Türkei, Spanien, Österreich und der Schweiz.

Sie präsentieren ihre Technologien an ihren Messeeständen und ihre Expertise in der Speakers Corner, auf dem Druckgusstag, in verschiedenen Guided Tours oder auf den Gemeinschaftsflächen. Auch der Nachwuchs und die Universitäten sind vertreten. Hier bieten wir mit dem Student Day am 18. Januar sowie dem Euroguss Talent Award eine ideale Plattform, um die Branche – deren Vielfalt und Innovationskraft zumeist unterschätzt wird – kennenzulernen.

Die referenzierte Medienquelle fehlt und muss neu eingebettet werden.
Christopher Boss, Executive Director der Euroguss (Foto: Messe Nürnberg)

Was ist Ihr persönliches Highlight?

Christopher Boss: Knifflige Frage, denn es gibt viele – wie die Keynote von Sarna Röser als Auftakt des Eröffnungstalkt zum Thema „Tommorrow‘s Leaders. Herausforderungen für die Next Gen Mittelstand“ oder die Verleihung des Awards zum Europäischen Druckgusswettbewerb. Hier zeigt sich wie vielfältig die Anwendungsbereiche des Druckgusses sind und wie innovativ die Branche mit den Anforderungen und Herausforderungen umgeht.

Relevant für die Branche ist auch die Session mit dem ausgewiesenen Branchenexperten Matthias Fifka, Professor an der Friedrich-Alexander-Universität, sowie weiteren hochkarätigen Referenten in der Speakers Corner, zum Thema Nachhaltigkeit und Circular Economy. Zudem wird die Politik vor Ort vertreten sein. Denn klar ist, die Branche in Europa braucht die Rückendeckung der Politik, um weiterhin ihre führende Rolle als weltweiter Innovator zu behalten.

Parallel zur Fachmesse findet der 23. Druckgusstag statt mit spannenden Vorträgen aus Industrie und Wissenschaft, sowie von OEMs über neue Technologien, Prozess- und Werksstoffentwicklungen. Ein weiteres Highlight ist der Euroguss Talent Award, der Bachelor- und Masterarbeiten von jungen Talenten auszeichnet und ihnen eine ganz besondere Bühne gibt.

Das klingt nach einem umfangreichen Programm. Gibt es Neuheiten?

Christopher Boss: Die Nachwuchsgewinnung wird zunehmend schwieriger und wir wollen unseren Beitrag leisten. Wir haben erstmals einen dezidierten Students Day am 18. Januar 2024 geplant, wobei wir explizit nicht nur Studierende aus der Gießereitechnik, sondern auch aus dem Maschinenbau und der Automobilbranche einladen. Unser Ziel ist es, hervorzuheben, wie attraktiv, vielfältig und modern die Druckgussbranche eigentlich ist.

Mit dem neuen Karriere Service bieten wir außerdem ein innovatives Matching-Tool an, bei dem sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber auch außerhalb des Messegeschehens zu digitalen Coffee Talks treffen können. Neben unserer digitalen Plattform Euroguss 365 wird das ein weiteres ganzjähriges Tool sein, mit dem wir versuchen, die Herausforderungen der Branche zu lösen.

Für die Messebesucher gibt es zudem eine Überraschung vor Ort: Ein Euroguss Give-away, das live auf der Messe in Nürnberg produziert wird. Was es genau ist, bleibt heute noch ein Geheimnis.

Welche Themen werden auf der Euroguss 2024 im Vordergrund stehen?

Christopher Boss: Wie bereits erwähnt, gibt es an Megacasting aktuell kein Vorbeikommen. Wollen wir auch gar nicht. Es hat nicht nur innerhalb, sondern auch außerhalb der Branche mediale Aufmerksamkeit erregt, insbesondere durch Tesla und deren cleveres Marketing. Für die Druckgussbranche ist das hilfreich und gibt der Branche neuen Schwung. Ich kann Interessierten, die bisher noch nicht allzu viele Berührungspunkte mit dem Fertigungsverfahren Druckguss hatten, daher wärmstens unsere Guided Tours als Einstieg ins Thema empfehlen.

Druckguss ist jedoch viel mehr als Megacasting. Auch das muss klar kommuniziert werden, beispielweise durch Formate wie dem Europäischen Druckgusswettbewerb. Die Austeller können Bühnen wie diese nutzen, um aufzuzeigen, wie innovativ Europa ist. Wir müssen mehr darüber sprechen – und dieses mehr schneller auf die Straße bringen. Wir brauchen wieder etwas mehr „China Speed“, sonst werden uns Länder wie China mittelfristig technologisch und in der Entwicklung abhängen.

Da kommt einiges an Gesprächsstoff zusammen. Was sind die Networking-Möglichkeiten vor Ort?

Christopher Boss: Die Branche profitiert stark vom Austausch, was sich zuletzt beim ersten Euroguss Executive Circle im Oktober widerspiegelte. Deswegen haben wir, aber vor allem auch unsere Aussteller, zahlreiche Abendveranstaltungen und Social Events geplant. Die Vorfreude bei unseren Ausstellern ist spürbar und Kooperationen werden immer wichtiger. Das wollen wir fördern und ermöglichen – mit allen Formaten vor Ort.

Beispielsweise zeigt unsere neue Besucherlounge, dass sich ein Messebesuch und effizientes Arbeiten nicht ausschließen. Wir ermöglichen Besuchern, die virtuelle Termine haben, diese in relaxter, ruhiger Atmosphäre wahrzunehmen. Danach können sie sich wieder voll auf den Messebesuch fokussieren.

In jedem Angebot auf der Euroguss 2024 steckt viel Herzblut und Engagement des gesamten Euroguss-Teams. Jede Tour, jede Sonderfläche und jeder Vortrag sind eine einzigartige Gelegenheit zu lernen, zu wachsen und zu Netzwerken. Darauf freuen wir uns.

Vielen Dank, Herr Boss, für die spannenden Einblicke.

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